Genau ein Jahr nach Kriegsbeginn fand am 24. Februar 2023 auf dem Friedhof Osterholz ein Friedensgebet statt.
Initiatoren waren die beiden Gemeinden der katholischen St.-Raphael-Gemeinde sowie die evangelische Melanchthon-Gemeinde gemeinsam mit dem Ortsamt Osterholz. Bereits seit vielen Jahren gibt es den sogenannten Friedensgang, an dem die beiden großen Kirchen gemeinsam mit weiteren Religionsgemeinschaften unter einem gemeinsamen Motto unterschiedliche Kirchen und Moscheen besuchen gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteiles.
In diesem Jahr wurde dieser Friedensgang zu einem Friedensgebet, das am 24. Februar um 16 Uhr auf dem Friedhof Osterholz stattfand. Musikalisch begleitet wurde das Programm über Johannes Grundhoff. Nach einer kurzen Begrüßung des Osterholzer Ortsamtsleiters Ulrich Schlüter, der nicht nur an die Kriegssituation in der Ukraine erinnerte, sondern auch daran, dass aus den beteiligten Nationen viele Menschen eine neue Heimat in Osterholz gefunden haben. Nach einer Vorstellungsrunde von Pastorin Inge Kuschnerus verlas Pastor Marc Weber einen Text der ukrainisch-katholischen Kirchen. Anschließend gab es Texte aus den unterschiedlichen religiösen Traditionen zum Thema Frieden von Vater Nicolaj und auch Mohamed Salem und Pastor Andreas Quade teilten sich Texte, die in Arabisch und Deutsch vorgetragen wurden. Nach einem kurzen Gedenken gab es einen gemeinsamen Weg zur Hauptkapelle des Osterholzer Friedhofs. Dort wurde von Pastorin Inge Kuschnerus eine Lesung von Berthold Brecht „Die Bitten der Kinder“ vorgetragen. Anschließend wurde dieser Text noch musikalisch dargeboten, ebenfalls von Pastorin Inge Kuschnerus. Nach einem weiteren Akkordeonstück und Gesang gab es eine gemeinsame Bitte für den Frieden von Vater Nicolaj, Mohamed Salem, Pastor Andreas Quade sowie Pastor Marc Weber. Nach einem abschließenden Lichterkreis in der Hauptkapelle wurde gemeinsam ein Lied gesungen „Bless the Lord my soul“. Neben der o. g. Vertreter hatten sich auch zahlreiche Vertreter mit osteuropäischen Wurzeln dazugesellt. Neben der Vorsitzenden der Deutschen aus Russland, Frau Frieda Banik, waren auch aus der Landsmannschaft eine Reihe von Mitgliedern gekommen, die häufig Familienmitgliedern sowohl in der Ukraine, aber auch in der russischen Föderation haben.
Zum Friedensgebet waren aus dem Bremer Osten über 100 Teilnehmer erschienen.